Bei der UBV Steiermark Klausur, umrahmt vom prächtigen Panorama der Planner Alm am Planner Berghaus – zum Thema „GAP 2023 – was wird uns erwarten“ sowie zum zentralen Thema: „Es braucht neue Wege in der Agrarpolitik“ wurde im Zuge des Vortrages von August Strasser von der LK Steiermark unmissverständlich deutlich: Es wird für die Bauern insgesamt weniger Geld geben, dafür mehr Aufwand, mehr Auflagen, mehr Kontrollen und mehr Bürokratie!

August Strasser präsentierte für den erkrankten Fritz Stocker die zu erwartenden Fakten mit der neuen GAP. Wer diese aus Sicht von Österreich verhandelt hat, wurde nicht klar. Bewusst wurde aber, dass es weniger Geld für die Bauern gibt. Und, dass die Auflagen, wie oben angeführt deutlich steigen werden! Es wird keinen Bürokratieabbau geben!

Zu den Darstellungen von Strasser wurde von den Teilnehmern aus der Steiermark mit Gästen aus NÖ, Tirol und OÖ in der Diskussion deutlich kritisch angemerkt, dass es keine echte betriebswirtschaftliche Gesamtbetrachtung gibt. Die GAP wird als ein Instrument rund um das Bauerndilemma definiert. Die sogenannten Ausgleichzahlungen, die seit 1995 ohne jegliche Inflationsausgleich mit immer mehr Auflagen bezahlt werden, sind bei vielen Betrieben oft das einzige Einkommen!

Bei zu vielen Betrieben sind die Erträge derart schlecht (Einkommen aus dem Verkauf von ihren Erzeugnissen), sodass einerseits eine komplette Abhängigkeit von öffentlichen Geldern besteht. Dazu kommt, dass diese Gelder bei weitem nicht jenen Ausgleich schaffen, der durch die „politisch gewollte Preisspirale nach unten“ – bei den Erzeugerpreisen für landwirtschaftliche Produkte entsteht. Das bringt die Bauern bzw. ihre Höfe vielfach um ihre Existenz.

Die jungen Referenten bei der von Hans Ilsinger und Hans Herbst vorbildlich organisierten wie umgesetzten Veranstaltung sprachen ungeschminkt ihre Vorstellungen wie Erwartungshaltungen an die Politik an. Ohne echte Spielregeln, wie dies derzeit der Fall ist, sind die Hürden für die Bauern hier unakzeptabel hoch. Harald Buchsteiner, Martin Pfeifer, Gottlieb Wallner, Thomas Schellnegger und Werner Purkarthofer brachten mit ihren frischen Gedanken viele Probleme für die Bauern ungeschminkt auf den Punkt. Die präsentierten Vorschläge zur GAP empfindet man nicht als Mut machend. Die GAP in der aktuellen Form ist für junge Bauern eine Themenverfehlung.

Zusammenfassend betonten die vier UBV Steiermark Landeskammerräte Johann Ilsinger, Johann Herbst, Gerhard Mariacher und Gottlieb Wallner, dass man weiter intensiv die Vorschläge wie Inhalte des UBV Programmes transportieren wird. Die im Zuge der UBV Klausur erweiterte Version des UBV Programmes wurde von den Teilnehmern als praxistauglich und zukunftsweisend betrachtet. Mit Freude wurden auch die UBV Landesobmänner von Tirol (Alfred Enthofer) und von NÖ (Herbert Hochwallner) begrüßt, die sich auch inhaltlich zum Programm intensiv einbringen und das Programm mit gestalteten.

In dem Sinn wird der UBV weiter als konstruktiv agierende Bauernvertretung aufzeigen, was wo nicht passt und welche konkreten Lösungsvorschläge man dazu hat!
Wir suchen nicht schuldige, sondern Lösungen!

Herzliche Grüße,
LKR Johann Ilsinger & LKR Johann Herbst
Obmann, Obmann Stellvertreter UBV Steiermark