Der Unabhängige Bauernverband lehnt die EU-Verordnung EUDR in dieser Form ab. Aus österreichischer Sicht ist die gesamte Verordnung absolut sinnlos, wir haben das strengste Forstgesetz – seit Maria Theresia – dieser Welt.

Es braucht neue Wege in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Dazu gehört auch das unglaubliche Vorhaben, die österreichischen Waldbesitzer bzw. Waldeigentümer bei einer allfälligen geplanten Nutzung ihres Waldes – also bei einer Entnahme von Bäumen – mittels eines kompletten Bürokratiewahnsinns praktisch zu entmündigen, um nicht zu sagen zu enteignen. Vereinfacht auf den Punkt gebracht, wollen komplett praxisfremde in Brüssel, dass man jeden Baum, jedes Stück Holz, welches aus einem Wald entnommen wird, per GPS-Daten hinsichtlich Erntestandort kennzeichnet. Das beginnt beim Waldbesitzer und geht weiter hin bis zu den Verarbeitern wie Säge- oder Papierindustrie. Weil es in einigen Regionen dieser Welt einen totalen Missbrauch bei der Waldrodung bzw. Waldnutzung gibt, um z.B. Soja anzubauen, sollen die Waldbesitzer in Österreich „bestraft“ werden. Es trifft am Ende die komplette europäische Land- und Forstwirtschaft mit aller Härte. Es gilt zudem: jeder Zukauf von Futtermittel, welche auf Flächen produziert werden, die durch Rodung von Wald entstanden sind, wird genauso festgehalten und mit Konsequenzen geahndet – sprich verboten.

Verträge sind für Konzerne gestaltet, nicht für Bauern
Wer aber so rigorose Handelseinschnitte plant, der muss dann generell in jeder Hinsicht bei den Spielregeln und Rahmenbedingungen konsequent sein. Das findet aber nicht statt. Dann dürfte nämlich auch kein Fleisch bzw. dürften dann auch keine anderen Lebensmittel mehr aus all jenen Regionen außerhalb Europas nach Europa importiert werden, welche auf der Basis der Waldrodungen oder sonstigen Missbrauchs von Boden aber auch von Menschen, erzeugt wurden. Diese Spielregeln ändern sich aber nicht, weil die Rahmenbedingungen in den internationalen Handelsverträgen anders geregelt sind. Diese Verträge sind für Konzerne gestaltet, nicht für Bauern. Die EU drückt den Bauern nicht nur Handelsverträge aufs Aug, damit andere Wirtschaftsbereiche fette Gewinne machen können. Die EU plant mit dem aktuellen Regelwerk einer EU-Verordnung über Entwaldungsfreie Produkte einen Totalanschlag auf das Eigentum der Waldbesitzer.

Jährlicher Waldzuwachs in Österreich
Laut Waldinventur in Österreich wachsen jährlich rund 2.000 bis 3.000 Hektar an Wald mehr bzw. zu. Mit anderen Worten, bei uns nimmt die Waldfläche jährlich enorm zu. In den letzten 50 Jahren sind demnach rund 330.000 Hektar neu an Wald entstanden. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass für den Missbrauch in anderen Regionen der Welt nun die Waldbauern bzw. Waldbesitzer hier bezahlen sollen.

Möglichkeit einer Petition
Eine Petition löst bzw. stoppt diesen Bürokratiewahnsinn jedoch nicht. Der UBV verlangt einen sofortigen Stopp dieses geplanten Bürokratie Molochs. Dieses Vorhaben demoliert unsere Forstwirtschaft. Zur Petition: https://ooe.lko.at/petition-gegen-eu-entwaldungsverordnung+2400+4010799

Dauertiefschlaf oder Wurstigkeit?
Man muss sich schon auch die konkrete Frage stellen, wieso kommen die Herrschaften in der Verantwortung erst jetzt, einige Tage oder Wochen vor den EU-Wahlen drauf, welchen Unsinn bereits vor langer Zeit zugestimmt haben? Sind die Zuständigen, welche vom Steuergeld sehr gut bezahlt Posten bekleiden, wieder im Dauertiefschlaf oder ist es deren reine Wurstigkeit, damit man so einen Schwachsinn schweigend mitträgt und sogar dafür stimmt? Die Verantwortlichen aus Österreich stimmen zuerst zu, um dann vor den EU-Wahlen plötzlich dagegen zu sein.

Artikel auf Top Agrar https://www.topagrar.com/oesterreich/stoppt-die-eu-entwaldungsrichtlinie-20003007.html

Artikel auf Wochenblatt https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oesterreich/entwaldung-ubv-wirft-politikversagen-576769

Artikel auf Blick ins Land https://blickinsland.at/ubv-fordert-stopp-der-eudr/

Artikel auf Forstpraxis https://www.forstpraxis.de/eu-und-entwaldung-ubv-wirft-politikversagen-vor-22946