Kommentar von LK-Rat Dipl.-Päd. Klaus Wimmesberger
Vor Kurzem bezeichnete sich der scheidende steirische ÖVP-Landeshauptmann als „Bauernopfer“. Welch Ironie! Oft, wenn man von Opfern spricht, wird das Wort „Bauer“ in den Mund genommen. Wir Bauern haben uns in den letzten 30 Jahren an die Opferrolle gewöhnt. Schlechtes Einkommen, schlechte Pensionen, aber höchste Arbeitszeit und trotzdem werden wir als Jammerer und Millionäre bezeichnet. Dies ist jedoch nicht die Schuld der ÖVP, obwohl sie uns oft nur als „Stimmvieh“ braucht, sondern die Schuld unserer landwirtschaftlichen Standesvertretung, die durch ihre Abgehobenheit und Hörigkeit gegenüber der Wirtschaft und Partei unsere Bauern alleine lässt. Ihre einzige Sorge ist das Verlieren von Ämtern und politischen Posten. Doch seit zwei Jahren beginnen immer mehr Bauern aufzuwachen, sich zu wehren und ihre Zukunft selber in die Hand zu nehmen. Die AGÖ mit der Kompetenz der Betroffenheit hat mit ihrer guten Arbeit (z.B. Regierungsprogramm) und Aufklärung viel zum neuen Selbstbewusstsein unseres Standes beigesteuert. Man erkennt, dass es dringend eine überparteiliche und unabhängige Standesvertretung braucht. Gemeinsam können wir mehr erreichen.